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Fashion

Fashion means: throwaway

Nachhaltiger Konsum, fairer Kleiderschrank, Slow Fashion – die To-do-Liste für EU-People, was man halt so anzieht, ist lang, aufreibend und mühsam. Aber es lohnt sich: „Sein auf Zehenspitzen. Sein, ohne es wagen zu sein. Als ob ich für den Tod des Anderen verantwortlich wäre, bevor ich überhaupt zu sein habe“ (Emmanuel Lavinas). Denn die Bilanz unseres Konsumwahns ist verheerend: insgesamt 400 kg Rohstoffe, 9 m3 Wasser, 400 m3 Boden, 270 kg COfür15 kg Textil pro Verbraucher*in. Shocking auch die Perspektive aus Sicht der Produzenten: skandalöse soziale Standards und Arbeitsbedingungen, ruinöser Verbrauch und Vergiftung von Luft, Wasser und Erde, krebserregende Chemikalien und Gifte in der gesamten Produktionskette. Und alles für T-Shirts und Hosen, die beim Shopping für geiles Gefühl sorgen sollen. Für 60 Teile pro Käufer*in und Jahr nimmt die Branche 800 € ein. 10 bis 15 Teile pro Konsument*in werden getragen, der Rest landet in Tonne, Container oder in der dritten Welt. Ein hoher Preis für die Eitelkeit.

Was Ketten und Discounter bis hin zu Fast-Fashion-Kartellen wie Takko oder Shein auf den Markt werfen, spottet jeder Beschreibung: angefangen bei Sklaverei und Ausbeutung der Näher*innen, über Verschmutzung der Umwelt und Klimazerstörung bis zu geklauten Designs oder Gangster-Marketing. Die große Konsumlüge tönt von fern und von nah: Alles neu, alles muss raus, Sale, Top Sale, Super Sale, Rabatt, Rabatt vom Rabatt, totaler Rabatt! Gerne zweimal pro Saison, dreimal pro Jahr, zwischendurch, vielleicht auch für immer!? Das vielköpfige Ungeheuer, das solche Geschäftsmodelle erschafft, faked sich via Instagram, TikTok oder YouTube auch in die Köpfe der Kids. Das Taschengeld dieser Welt gerät ohne Gnade ins Visier der Billig-Mode. Völlig durchgedrehter Konsum, Wegwerfgesellschaft total, Fashion-Hydra – Ex und Hopp!